Karteikarten der „vermissten“ Juden, die sich der Verhaftung entziehen. © Bundesarchiv Berlin, R 8150/30 und 34
Karteikarten der „vermissten“ Juden, die sich der Verhaftung entziehen. © Bundesarchiv Berlin, R 8150/30 und 34
Als „vermisst“ galten nach Lesart der Frankfurter Gestapo die in Frankfurt 1942 eingetragenen Juden, die nach der Bekanntgabe ihres Deportationstermins untertauchten. Mehrheitlich waren es Frauen, die der Gestapo 1942 entschlüpften: die Bildhauerin Maria Fulda, die Kinderärztin Dr. Antonie Sandels, die Gemeindeschwester Elisabeth Neumann, eine Gruppe von zwei Berliner Frauen mit ihren drei Kindern, die sich vorübergehend in Frankfurt aufhielten und nach Straßburg flüchteten. Unentdeckt blieb auch bis 1944 Dina Sonn in Frankfurt, so wie das Ehepaar Hanna und Sally Goldschmidt, denen erst Anfang 1943 die Flucht gelang. Es sind wenige Karteikärtchen in den Archiven, die auf die Geflüchteten aus Frankfurt hinweisen. Erst in den letzten Jahren kam ans Licht, dass es in Frankfurt eine große Dunkelziffer an Untergetauchten gab.

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