Da sie für den Direktor Kurt Thomas im Musischen Gymnasium arbeitete und mit der Köchin des Internats befreundet war, konnte Margarete Herberg zusätzliche Lebensmittel abzweigen. Gegen Ende 1943 kehrte Sandels in die Wohnung von Margarete Herberg in der Gartenstrasse 51 zurück. Da sie bei den häufigen Fliegerangriffen nicht den Luftschutzkeller des Hauses aufsuchen durfte, ließ sich Herberg als Luftschutzwartin ausbilden. In dieser Funktion bestimmte sie Zutritt und Ende des Kelleraufenthalts. So kam Sandels als Letzte herunter und hielt sich hinter der Kellertür auf. Bei einem dieser Angriffe wurde das Haus schwer getroffen, und Sandels und der Sohn von Margarete Herberg nutzten die Gunst der Stunde und flüchteten in Richtung Heidelberg. In dem kleinen Örtchen Korb am Neckar fanden sie Unterschlupf in einem Häuschen, das der Köchin des Musischen Gymnasiums gehörte. Auf den Namen Eva Imhof beantragte Antonie Sandels als Fliegergeschädigte einen Ausweis und erhielt anschließend eine Lebensmittelkarte. Nach einem weiteren Umzug erlebten Margarete Herberg, ihr Sohn und Antonie Sandels die Befreiung in Korb.
Siehe: Petra Bonavita: Mit falschem Pass und Zyankali, Stuttgart 2009, S. 64; Frank Moraw: Illegal von Frankfurt nach Heidelberg, in: Heidelberg - Jahrbuch zur Geschichte der Stadt 2011, Heidelberg 2010, S. 231-239